Fahrraddieben soll es an den Kragen gehen – Polizeipräventive Maßnahmen für Radfahrer 2018

Von John Smith 6 März, 2020
4 minutes

Lange Zeit sah es so aus, dass die Polizei immer dann gerufen wurde, wenn eines von vielen Tausend Fahrrädern wieder einmal entwendet wurde. Was die Polizei dann vorfand waren nicht selten aufgebrochene Schlösser und verschwundene Räder, die nicht registriert wurden, die Rahmennummern nicht bekannt waren und die Beschreibungen der Eigentümer mitunter doch sehr vage waren. Das soll sich jetzt mit Hochdruck ändern und die Beratungsstellen der Polizei bieten geeignete Angebote.

Fahrraddiebstahl – das muss nicht sein

Man sieht immer mehr Räder auf unseren Straßen und der ausgesprochen heiße Sommer 2018 hat sicherlich einen Beitrag dazu geleistet, dass es immer mehr werden. Fahrräder werden zu treuen Begleitern auf dem täglichen Weg zur Arbeit, Uni, Schule aber auch in der Freizeit werden Fahrräder zunehmend unverzichtbarer. Auf dem Weg zum Baggersee, Park oder dem Einkauf in der Innenstadt, entfällt die lästige Parkplatzsuche. Das Rad muss aber irgendwo abgestellt werden und da gibt es vor Dieben derzeit keinen 100-prozentigen Schutz.

Dennoch kann man es mit geeigneten Maßnahmen den Langfingern doch recht schwer machen oder sie von einen Diebstahl ganz abschrecken. Prävention und Abschreckung sind also auch hier die Trumpfkarten, die man als Radler so hat und die Polizei bietet immer bessere Angebote dazu. Sie muss es auch, denn die Diebstahlraten schießen förmlich in die Höhe und erreichen von Jahr zu Jahr immer beunruhigendere Zahlen.

Die Polizei empfiehlt mit ihren Präventionsangeboten auch immer ausgefeiltere Diebstahlsicherungen. Man sollte keinesfalls am Schloss sparen.

Tipp: Schließen Sie Ihr Fahrrad immer an einem unbeweglichen Gegenständen an – auch aus dem heimischen Fahrradkeller wird gestohlen und Räder sollten auch hier immer fest sein!

Die Codierung

Weiterhin bietet der ADFC Fahrradclub oder auch über gute Fachhändler die Möglichkeit sein Rad zu codieren. Innerhalb des Systems und mittels der Codierung sind dann Daten zum Erwerb und dem rechtmäßigen Eigentümer ersichtlich.

„Finger weg! Mein Rad ist codiert“ – diesen Aufkleber bekommen Radfahrer in jeder Polizei Beratungsstelle kostenlos. Auffällig über der Codierung am Radrahmen angebracht, soll hier der Aufkleber potenzielle Diebe abhalten. Ein sichtlich codiertes Rad lässt nur schwerlich weiterverkaufen, das wissen auch Diebe.

Wichtige Infos zur Fahrradcodierung bietet auch der ADFC: Link

Der Fahrradpass

In den Fahrradpass sollte diese Dinge aufgenommen werden. Ganz besonders wichtig kann es sein, ein Foto des Rades zu machen und ebenso dem Pass beizufügen. Den Fahrradpass kann man in der gewohnten Papierform erhalten, er ist mittlerweile aber auch als App für Android oder Apple-Geräte erhältlich. Jedoch sollte man bedenken, dass Smartphones auch mal schnell gestohlen werden können und sich dann diese Information auch nicht wieder abrufen lassen.
Das sollte im Fahrradpass stehen:

  • Informationen zum Radmodell und Ausführung
  • Rahmennummer
  • Anbauteile
  • Name des Eigentümers
  • Datum des Erwerbs
  • Anschrift des Halters
  • Foto des Fahrrades

Der Fahrradpass ist kein Eigentumsnachweis, aber kann mit einem Foto und dem Kaufnachweis im Falle eines Diebstahls für Versicherungen in der Schadensregulierung wichtig sein.

Mittlerweile finden sich in jeder größeren Stadt auch mobile Beratungsstellen der Polizei, die in Sachen Diebstahl-Prävention bei Fahrrädern mit Rat und Tat zur Seite stehen und wo man erfährt wie man sich konkret vor Fahrraddieben schützt oder im Falle eines Falles erfahren kann, wie man an sein bereits gestohlenes Fahrrad wiederkommen kann oder welche vorbeugenden Maßnahmen man ergreifen kann, um bei Verlust des Rades schnellen Ersatz zu beanspruchen.

Diebstahl von Zweirädern boomt – Was bei Dieben hoch im Kurs steht

Bei Dieben ebenso beliebt wie die Fahrräder, sind Krafträder aller Art, vom Mofa, Moped, Roller, Leichtkraftrad bis hin zu hochwertigen und PS starken Motorrädern. In den vergangenen Jahren wurden jährlich und regelmäßig Diebstahlszahlen über 20.000 verbucht. Allein im Jahr 2016 nennt die Kriminalstatistik 23.245 Fälle von gestohlenen motorisierten Zweirädern.

Aber die Diebe sind nicht nur an den kompletten Fahrzeugen interessiert, sondern haben es auch oft auf hochwertige Zubehörteile abgesehen. Wer jetzt denkt, dass Diebe es nur auf Fahrzeuge abgesehen haben, der wird sich wundern, denn oftmals verbleiben die Fahrzeuge am Abstellort, jedoch der Ersatz- und Anbauteile bestohlen. Da fehlen dann teure Verkleidungen, Fahrwerksteile oder Räder.

Was ist völlig ungeeignet zur Sicherung von Fahrrädern?

Man sieht viel im Straßenbild, was nach Schloss aussieht, was aber den Namen Schloss sicherlich nicht verdient hat. Die Qualität steht aber oft auch bei den noch so schönsten und buntesten Fahrradschlössern hinten an. Auch die Art und Weise, wie man Fahrräder anschließt, ist nicht immer ratsam. Die Polizei rät ab von folgendem:

  • Schlösser, die nur die Räder blockieren und zwischen den Speichen greifen. Das bietet keinen geeigneten Schutz, den solche Räder lassen sich einfach wegtragen oder auf Fahrzeuge verladen
  • Spiralkabelschlösser sind praktisch und leicht, aber lassen sich mit einer kleinen Zange durchschneiden
  • Dünne Ketten sind ungeeignet, denn einzelne Kettenglieder lassen sich aufdehnen- oder brechen
  • Bügelschlösser mit sehr dünnen Bügeln bieten ebenso wenig Schutz vor Werkzeugen

Der Verband der Schadensversicherer (VdS) sollte wissen, was ein gutes Schloss ausmacht!

Alle setzen auf Abschreckung guter Schlösser. Weit verbreitet sind Bügelschlösser oder so genannte Panzerkabelschlösser. Sie sollte keinesfalls am Schloss sparen und als Faustregel gilt hier beim Preis 10 Prozent vom Kaufpreis für den Kauf eines Schlosses einzurechnen.

Achten Sie unbedingt darauf, dass es sich beim verwendeten Material um gehärteten Stahl handelt. Auch können Sicherheitsklassen, die guten Qualitätsherstellern angegeben werden, einen ersten Aufschluss über die Sicherheitsstufen geben.

Wer könnte mehr über wirklich sichere Schlösser machen und sich dabei herstelleroffen geben? – Klar, die Versicherungen, und die, die tagtäglich Schäden zu regulieren haben, die durch Fahrradklau entstehen. Der Verband der Schadensversicherer (VdS) kann das.

Der Verband der Schadensversicherer aktualisiert fortwährend seine Liste mit anerkannten und sicheren Schlössern für Zweiräder. Produkte für mechanische Sicherungseinrichtungen, die vom VdS anerkannt sind finden sich hier: Link

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