Schadenfreiheitsklasse übertragen – einfacher Leitfaden

Von John Smith 23 März, 2022
4 minutes

Was ist die Schadenfreiheitsklasse?

Die Schadenfreiheitsklasse, auch SF-Klasse genannt, hat direkten Einfluss auf deine jährliche Versicherungsprämie. Sie beschreibt die Anzahl an Jahren, die du mit deinem Kfz unfallfrei gefahren bist. Sie hat allerdings nichts mit der Versicherungspflicht deiner Kfz-Haftpflichtversicherung zu tun.

Anhand deiner schadenfreien Jahre berechnen die Kfz-Versicherungen, wie hoch dein Unfall- und Schadensrisiko ist. Denn aus Versicherungssicht bedeutet eine lange, unfallfreie Zeit, dass du sicher fährst und dich nicht auf unnötige Risiken einlässt. Um diese Wahrscheinlichkeit auszudrücken, wurden die SF-Klassen eingeführt.

Allerdings ist die Einstufung nicht nur für die Versicherung interessant, sondern auch für dich. Je nachdem, wie hoch deine SF-Klasse ist, desto niedriger ist die Beitragshöhe deiner Kfz-Versicherung. Aus diesem Grund wird die SF-Klasse häufig als Schadenfreiheitsrabatt (SFR) bezeichnet. Der Rabatt bezieht sich also darauf, wie viel du im Vergleich einsparst.

Grundsätzlich ist deine SF-Klasse immer nur für ein Fahrzeug nutzbar. Falls einer deiner Freunde dein Kfz fährt, kann das zu Problemen führen. Sobald dein Auto in einen Unfall verwickelt ist, leidet deine Einstufung darunter. Das äußert sich darin, dass deine SF-Klasse zurückgestuft wird und du im nächsten Versicherungsjahr einen höheren Versicherungsbeitrag bezahlen musst.

Wichtig: Obwohl du deine Schadenfreiheitsklasse übertragen kannst, funktioniert das nicht mit dem Schadenfreiheitsrabatt. Der konkrete Rabatt orientiert sich zwar an deiner Einstufung, kann jedoch von Versicherung zu Versicherung abweichen. Deshalb kannst du ausschließlich die Anzahl an schadenfreien Jahren übertragen.

Ab wann lohnt es sich, die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen?

Vor allem für Fahranfänger bedeutet die Schadensfreiheitsklasse 1 eine große finanzielle Erleichterung. Denn aus der Tabelle für die Schadenfreiheitsklasse geht hervor, dass es für junge Fahrerinnen und Fahrer ein weiter Weg dorthin ist. Durch die Übertragung wird er kürzer, wodurch du jährlich viel Geld sparen kannst. Die wichtigsten Fakten, um die Schadenfreiheitsklasse berechnen zu können, sind:

  • Eltern, Verwandte und Lebenspartner können ihre Schadenfreiheitsklasse übertragen.
  • Wer sie einmal abgibt, kann sie nicht länger nutzen.
  • Für absolute Fahranfänger ist es selten sinnvoll, eine neue Schadenfreiheitsklasse berechnen zu lassen. Solltest du etwa in einen Auffahrunfall verwickelt sein, kann das auch Auswirkungen auf die Einstufung der SF-Klasse haben.

Je länger du schadenfrei fährst, desto höher rutschst du in der Schadenfreiheitsklasse-Tabelle. Dadurch kannst du pro Jahr viel Versicherungsprämie einsparen. Deshalb ist es sinnvoll, junge Autofahrerinnen und Autofahrer ebenfalls davon profitieren zu lassen. Ob sie dabei ein Elektroauto fahren oder ein Hybridauto über das Leasing beziehen, spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie die Art des Kennzeichens. Jedoch müssen folgende Voraussetzungen zutreffen:

  • Deine Schadenfreiheitsklasse zu übertragen, funktioniert nur im Hinblick auf die Fahrerfahrung. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen der Besitzdauer des Führerscheins und der überhaupt möglichen SF-Klasse. Das ist auch der Grund dafür, weshalb absolute Fahranfänger laut Schadenfreiheitsklasse-Rechner nicht davon profitieren.
  • Du solltest den Rabatt nur an jemanden weitergeben, der regelmäßig Auto gefahren ist. Dann lohnt es sich, die Schadenfreiheitsklasse übertragen zu lassen.
  • Manche Versicherungen verlangen einen Nachweis darüber, dass der Empfänger in deinem Haushalt lebt.
  • Planst du einen Fahrzeugwechsel und zudem einen Versicherungswechsel, kannst du deine SF-Klasse meist mitnehmen.

Übrigens: Je nach gewählter Versicherung profitierst du auch bei der Versicherung deines E-Scooters von der SF-Klasse. Da es sich bei einem solchen Scooter ebenfalls um ein Kfz-Fahrzeug handelt, besteht in diesem Fall auch die Versicherungspflicht. Ob du dich dabei ausschließlich für die Haftpflicht oder lieber für eine Teil- oder Vollkasko entscheidest, bleibt jedoch dir überlassen.

Schadensfreiheitsklasse übertragen

Wem kann ich die Schadenfreiheitsklasse übertragen?

Fahrzeugeigentümerinnen und Fahrzeugeigentümer profitieren immer wieder davon, ihre Schadenfreiheitsklasse neu ermitteln zu lassen. Ein guter Grund dafür kann beispielsweise eine Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse nach einem Schadenfall sein.

  • Du hast grundsätzlich die Möglichkeit die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen bei einem Zweitwagen. Diesen könntest du einem Fahranfänger, zum Beispiel deinen Kindern, überlassen, damit sie günstiger unterwegs sind.
  • Gleichzeitig ist es möglich, die Berechnung der Schadenfreiheitsklassen deiner Verwandten anzupassen, indem du deine SF-Klasse überträgst. Kinder und Enkel profitieren besonders davon. Denn die Schadensfreiheitsklasse 1 ist bereits deutlich günstiger als die SF-Klasse 0.
  • Auch deinen Ehepartnern kannst du deinen Rabatt problemlos übertragen. Ob das auch bei Lebensgefährten möglich ist, hängt vom Versicherungsanbieter ab.
  • Die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen ist im Todesfall ebenfalls möglich. Dabei übernehmen die Angehörigen den laufenden Vertrag und meist auch das Familienauto. Für dieses Vorgehen ist eine Sterbeurkunde

Wichtig: Die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen hat auch Nachteile. Sobald du den Rabatt übertragen hast, ist er für dich dauerhaft verloren. Überlege dir am besten, ob sich der Übertrag wirklich bezahlt macht.

So überträgst du die Schadenfreiheitsklasse

Ein guter Versicherungsschutz ist unabdingbar. Wenn du eine höhere Schadenfreiheitsklasse übertragen bekommst, profitierst du vom selben Versicherungsschutz bei weniger Kosten. Schließlich bist du dank deiner Kfz-Vollkaskoversicherung oder Kfz-Teilkaskoversicherung vor Wildunfall, Hagelschaden, Glasschaden und dem Sturmschaden am Auto geschützt. Ein solcher Schadenfall hat wiederum Einfluss auf deine Schadensfreiheitsklassen Berechnung. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, eine Schadenfreiheitsklasse übertragen zu lassen.

Zunächst stellt sich die Frage „Welche Schadenfreiheitsklasse habe ich überhaupt?“. Falls du Fahranfänger bist, ist es nicht schwierig, deine Schadenfreiheitsklasse zu ermitteln: Du hast mit Sicherheit die höchste Schadensfreiheitsklasse.

Die höchste Schadensfreiheitsklasse ist meist Fahranfängern vorbehalten. Deshalb profitierst du davon, wenn ein erfahrener Autofahrer seine Schadenfreiheitsklasse übertragen möchte. Das funktioniert sowohl innerhalb der Familie als auch dann, wenn es darum geht die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen und du nicht verwandt bist. Um die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen, gehst du wie folgt vor:

  1. Erkundige dich bei deiner Versicherung nach den notwendigen Details zu den Schadensfreiheitsklassen bei der Autoversicherung.
  2. Am besten prüfst du, ob es sich lohnt die Kfz-Versicherung zu wechseln. Auch die neue Versicherung übernimmt deine Schadensfreiheitsklassen.
  3. Falls du noch Fahranfänger bist, hast du die höchsten Schadenfreiheitsklassen. Prüfe zunächst, ob es sich überhaupt lohnt die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen. Dafür nutzt du am besten einen Schadenfreiheitsklasse-Rechner.
  4. Fordere zum Übertragen der Schadensfreiheitsklassen bei der Autoversicherung die notwendigen Formulare an und reiche sie anschließend ein.

Wichtig: Als Fahrzeughalterin oder Fahrzeughalter kannst du immer nur bestimmte Klassen anrechnen lassen. Deshalb kläre zunächst die Frage, welche Schadenfreiheitsklasse du hast. Sobald du weißt, wie viele Jahre du unfallfrei gefahren bist, kennst du das Maximum deiner Einstufung.

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