Die Berufsbezeichnung Zweiradmechaniker ist inzwischen eigentlich durch die Bezeichnung Zweiradmechatroniker ersetzt worden. Allerdings ist das bisher nur wenigen bekannt. Den Beruf gibt es in den beiden Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik.
In der Fachrichtung Fahrradtechnik werden Fahrräder aller Art gewartet und repariert. Sie werden nach speziellen Kundenwünschen umgerüstet. Auch der Bau von Einzelteilen oder ganzen Fahrrädern gehört zum Berufsbild. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Beratung von Kunden und der Verkauf von Rädern, Ersatzteilen und Zubehör.
Die Fachrichtung Motorradtechnik beschäftigt sich mit den motorisierten Zweirädern. Sie werden gewartet und repariert. Auch die Untersuchung der Fahrzeuge gehört zum Beruf. Es werden einzelne Teile nach Kundenwünschen gebaut oder auch ganze Fahrzeuge. Der Kontakt zum Kunden bei Beratung und Verkauf ist auch ein Teil des Berufes.
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die meisten Industriebetriebe bevorzugen Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss. Handwerksbetriebe hingegen nehmen sowohl Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss und als auch mit Hauptschulabschluss.
Wichtige Schulfächer sind: Physik, Mathematik und Werken/Technik.
Folgende Fähigkeiten sollten für den Ausbildungsberuf vorhanden sein: handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Geschicklichkeit und Kundenorientierung.
Die Ausbildung dauert in beiden Fachrichtungen 3,5 Jahre.
Die Ausbildung ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet sie gliedert sich in theoretische Teile, die in der Berufsschule absolviert werden und in praktische Teile, die im Ausbildungsbetrieb stattfinden. Die beiden Abschnitte wechseln dabei immer wieder ab. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr muss eine Zwischenprüfung abgelegt werden. Gegen Ende der Ausbildung folgt dann die Abschlussprüfung.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den monatlichen Verdienst und sind nicht verbindlich, sondern sollen lediglich einen groben Rahmen für die Ausbildungsvergütung aufzeigen. Die Höhe der Vergütung ist von Betrieb zu Betrieb und auch von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Es gibt auch Unterschiede zwischen den beiden Ausbildungsfachrichtungen.
Die Zukunftsaussichten sind relativ gut. Allerdings ist der Verdienst nicht sehr üppig. Aber wer sich nach einigen Jahren Berufspraxis noch einmal auf die Schulbank setzt und die Meisterausbildung macht, kann seinen Verdienst und auch die Jobchancen erheblich steigern.
Auch mit einer Fortbildung zum Betriebs- oder Fachwirt können die Berufsaussichten und das Gehalt gesteigert werden.
Wer über die Allgemeine Hochschulreife verfügt, kann auch nach der Ausbildung noch ein Studium dran hängen. So kann dann zum Beispiel der Bachelorabschluss der Fachrichtung Fahrzeugtechnik erworben werden.
Es gibt darüber hinaus auch die Möglichkeit einen eigenen Handwerksbetrieb zu eröffnen oder einen bestehenden zu übernehmen. Voraussetzung dafür ist dann allerdings der Meistertitel.